Tourexpi
Mecklenburg-Vorpommern ist vom 5. bis zum 7. März
2024 zusammen mit sechs touristischen Partnerinnen und Partnern – dem Deutschen
Meeresmuseum, dem Tourismusverband Vorpommern, der Usedom Tourismus GmbH, den
arcona HOTELS & RESORTS, der A-ROSA Flussschiff GmbH sowie der
Mecklenburger Radtour – auf der weltgrößten Reisefachmesse, der ITB Berlin,
vertreten. Touristikerinnen und Touristiker aus dem Urlaubsland wollen erneut
die Chance nutzen, um über aktuelle Entwicklungen im Tourismus zu informieren. Dabei
geht es sowohl um Fragen der Internationalisierung des Tourismus in
Mecklenburg-Vorpommern, die mit der kürzlich auf den Weg gebrachten
„Internationalen Marktstrategie“ Beantwortung finden, als auch um die
Entwicklung touristischer Klimaschutzziele, mit denen Mecklenburg-Vorpommern
das Thema Nachhaltigkeit im Tourismus wissenschaftlich untersetzt und
verantwortungsvoll aufbereitet hat. Dazu Jochen Schulte, Staatsekretär im
Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit
Mecklenburg-Vorpommern: „Der Tourismus ist in Mecklenburg-Vorpommern nach der
Coronapandemie wieder gut angelaufen. Dennoch müssen wir weiter intensiv für
Mecklenburg-Vorpommern werben und dabei national und auch international stärker
auf unser Land aufmerksam machen. Die ITB Berlin ist die richtige Plattform
hierfür. Wir stehen im intensiven touristischen Wettbewerb mit den anderen
Bundesländern. Der wechselhafte Sommer hat einmal mehr gezeigt, dass
Investitionen in ganzjährige und wetterunabhängige Angebote und somit auch Alleinstellungsmerkmale
weiter notwendig sind. Egal, ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit –
wir müssen das ganze Jahr über attraktiv für unsere Gäste bleiben. Wir werben
mit den natürlichen Schönheiten unseres Landes und müssen dabei auch qualitativ
hochwertige Angebote vorhalten, damit die Gäste Anreize haben, um auch gern
wiederzukommen“.
Birgit Hesse, Präsidentin des Tourismusverbandes
Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Wir wollen uns international besser
aufstellen und haben in vielen Bereichen wie etwa dem Natur- und Aktivtourismus
und im Workation-Segment auch das Potenzial dafür. Die bisher gesetzten
Nadelstiche für mehr Internationalisierung wie der MV Travel Summit, das bisher
größte Event für die Internationalisierung im letzten Jahr, müssen zu einer
festen Naht werden. Die „Internationale Marktstrategie“ ist ein weiterer
Schritt, um uns im internationalen Wettbewerb besser aufzustellen und den Faden
wieder aufzunehmen. Zudem gibt es auch national noch Potenziale zu heben, vor
allem in den west- und süddeutschen Bundesländern.“
Diese Themen stehen in Berlin im Fokus:
Internationalisierung im Blickfeld
Mecklenburg-Vorpommern will sich in den kommenden
Jahren verstärkt dem Thema Internationalisierung widmen. Wichtige Hilfestellung
dafür soll das neue, in Zusammenhang mit der Agentur Saint Elmo‘s entwickelte
Papier „Internationale Marktstrategie“ liefern. Demnach legen sich die
Touristikerinnen und Touristiker im Urlaubsland auf die Bearbeitung
internationaler Märkte im Verbund, sprich mittels so genannter Pool-Lösungen,
fest. Vier dieser so genannten Pools soll es geben: zum einen den
Alpenland-Pool zur Erschließung der Märkte Österreich und Schweiz, den
Skandinavien-Pool, um Potenziale in Dänemark, Schweden und Norwegen zu heben,
den Niederlande-Pool sowie den Pool Polen. Das Nachbarland rückt damit
intensiver in den Fokus. Das Land wurde in der Vergangenheit ausschließlich
über den Marketingverbund der norddeutschen Bundesländer „Deutsches Küstenland“
bearbeitet. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern das
internationale Reisegeschäft weiter auszubauen. Wir werden dazu so genannte Pool-Lösungen
aufsetzen und mittels Kooperation die Märkte aufschließen. Die neue
Internationale Marktstrategie wird richtungsweisend sein, vor allem was die
Bündelung von Ressourcen und die Anbahnung und Intensivierung von Kooperationen
betrifft“, sagte Hesse.
MV setzt auf einwohnerorientierte
Tourismusentwicklung
Mecklenburg-Vorpommern will sich weiterhin
verstärkt einer einwohnerorientierten Tourismusentwicklung widmen. Das
Verhältnis der Einheimischen zum Tourismus wurde in den letzten Jahren
untersucht, Erkenntnisse gewonnen und zu Papier gebracht, und zwar in einem
Buch mit dem Titel „Ideenschatz“. Es liefert einen Kompass zur Gestaltung einer
einwohnerorientierten Tourismusentwicklung mit 32 Projektansätzen, einem
Leitbild und 26 Handlungsempfehlungen für Politik und Branche, die aus
insgesamt neun Bürgerdialogen und acht Ideenwerkstätten im ganzen Land
entstanden sind.
Urlaubsland setzt Zeichen mit Entwicklung
touristischer Klimaschutzziele
Darüber hinaus will das Urlaubsland ein Zeichen für
Klimaschutz setzen. In Anlehnung an die international anerkannten Science Based
Targets und das zu verabschiedende Klimaschutzgesetz MV hat der
Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern erstmals und als eines der ersten
Bundesländer touristische Klimaschutzziele aufgesetzt, die im Folgenden mit der
Branche diskutiert und bestenfalls umgesetzt werden sollen. Zudem ist bereits
ein so genannter „Digitaler Qualitätslotse“ entwickelt worden, mit Hilfe dessen
Unternehmen in einem Selbst-Check prüfen können, inwieweit sie bereits
nachhaltige Standards erfüllen.
FUR Reiseanalyse 2024: MV auf dem Treppchen der
beliebtesten Reiseziele der Deutschen
Im Vorfeld der ITB Berlin ist auch die Reiseanalyse
2024 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) vorgestellt worden.
Demnach steht Mecklenburg-Vorpommern auf dem Treppchen der beliebtesten
Urlaubsziele der Deutschen. Der Nordosten verzeichnet einen Marktanteil von 3,0
Prozent an allen 2023 angetretenen Urlaubsreisen der Deutschen (ab fünf Tagen
Dauer) und liegt hinter Schleswig-Holstein (4,3 Prozent) und Bayern (4,6
Prozent). „Die Bronzemedaille (dritter Platz) ist ein gutes Ergebnis mit Luft
nach oben. Es täuscht nicht darüber hinweg, dass die Mitbewerber sich in dem
ebenso hart umkämpften Wettbewerb behaupten. Insofern ist dies Ansporn weiter
gemeinsam besser zu werden. Wir brauchen mehr Qualität statt Quantität. Darüber
hinaus müssen wir durch neue Angebote unsere Gäste neugierig auf
Mecklenburg-Vorpommern machen. Es geht darum, den Gästen Anreize zum
Wiederkommen zu liefern. Gleichzeitig müssen wir neue Zielgruppen erschließen.
Potenzial besteht durch Aktivurlaub, beispielsweise Wandern, Reiten oder
Radfahren – vor allem auch abseits der Ostseeküste im Binnenland“, sagte
Schulte. „Deutsche Reiseziele haben im letzten Jahr insgesamt etwas an
Bedeutung verloren. Viele Gäste zog es wieder in die Ferne, das hat auch
Mecklenburg-Vorpommern zu spüren bekommen, wie 14 weitere Bundesländer auch“,
sagte Hesse einordnend.
Bilanz des Tourismusjahres 2023 in Zahlen /
Zweitbestes Tourismusjahr seit der Wende
Von Januar bis Dezember 2023 wurden rund 7,6
Millionen Gäste (+4,4 Prozent) an das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern
gemeldet, die etwa 32,2 Millionen Übernachtungen (+1,2 Prozent) im Urlaubsland
verbracht haben. Die Zahlen belegen die weitere Erholung des Reisemarktes und
bewegen sich inzwischen fast auf Vor-Corona-Niveau (zum Vergleich 2019: rund
8,4 Millionen Ankünfte, rund 34 Millionen Übernachtungen). Bundesweit sind die
Übernachtungszahlen im Jahr 2023 allerdings um 8,1 Prozent gestiegen; gegenüber
2019 liegen sie noch um 1,7 Prozent zurück.
„Die Bilanz fällt gemessen an den Zahlen insgesamt
sehr gut aus. Wir haben das zweibeste Ergebnis in der Geschichte
Mecklenburg-Vorpommerns gemeinsam erzielen können. Die Gäste kommen nach der
Coronapandemie wieder gern ins Land. Die Branche erholt sich allmählich. Dafür
spricht das deutliche Plus bei den Übernachtungen und Gästen. Damit das so
bleibt, gibt es eine Menge zu tun. Die Herausforderungen wachsen in einem
international durch Krisen verunsicherten Marktumfeld. Hauptprobleme sind die
Fachkräftesicherung und -gewinnung, gestiegenen Kosten bei Rohstoffen und
Nahrungsmitteln sowie die Energiekosten. Darüber hinaus geht es darum, den
Tourismus insgesamt auf finanziell stabile Füße zu stellen. Investitionen in
Qualität und Angebotsvielfalt sind notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben“,
sagte Schulte.
Ein Blick auf die Reiseregionen zeigt, dass im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Mecklenburgische Schweiz/Seenplatte (+3,2
Prozent) das stärkste Übernachtungswachstum verzeichnete, gefolgt von
Westmecklenburg (+3,1 Prozent), der Mecklenburgischen Ostseeküste (+1,6
Prozent), Rügen/Hiddensee (+1,2 Prozent). Einen Rückgang gab es im Reisegebiet
Vorpommern um 0,2 Prozent.
Ein Blick auf die Städte des Landes zeigt, dass es
auch hier überall Zuwächse gab; davon die meisten in Schwerin (+8,2 Prozent).
Folgende Ergebnisse liegen für die anderen größeren Städte vor: Wismar (+5,5
Prozent), Rostock (+4,2 Prozent), Greifswald (+2,1 Prozent) und Stralsund (+1,8
Prozent).
Weitere Erholung zeigt sich auch beim
internationalen Reisegeschäft. Für 2023 wurden rund 335.000 (+17,8 Prozent)
Ankünfte und rund 908.000 Übernachtungen (+18,1 Prozent) gemeldet. Auch alle
internationalen Hauptquellmärkte verzeichneten Zuwächse: Schweden (+1,1
Prozent), Niederlande (+1,1 Prozent), Österreich (+12,9 Prozent), Dänemark
(+46,6 Prozent) und die Schweiz (+12,1 Prozent).
Touristische Leuchttürme 2024
2024 wird das Jahr der Romantik in
Mecklenburg-Vorpommern. Anlässlich des 250. Geburtstag des Malers, Grafikers
und Zeichners Caspar David Friedrich, das am 20. Januar mit einem Festvortrag
und Konzert eingeläutet wurde, wird es im ganzen Land zahlreiche
Veranstaltungen geben. Ein Höhepunkt markiert dabei die Einweihung der von
Olafur Eliasson gestalteten Fester im Greifswalder Dom am 7. April. Dazu Dr.
Tilman Beyrich, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde St. Nikolai,
Greifswald: „Wir wollen mit den neuen Domfenstern die Verbindung von St.
Nikolai und Caspar David Friedrich erlebbar machen, denn seinerzeit hatte ein
Freund Friedrichs, der Architekt und Maler Gottlieb Giese, den Dom neogotisch
umgestalten lassen. Dass wir dafür Olafur Eliasson gewinnen konnten, hat uns
besonders gefreut. Denn auch seine Kunst fasziniert durch die raffinierte
Verschmelzung von Licht, Kunst und Raum. Anderseits reizte uns Eliassons
Verbindung mit Skandinavien, wie sie in Greifswald ja besonders gepflegt wird.
Die neuen Chorfenster werden den Greifswalder Dom in ein neues Licht rücken.“
MEERESMUSEUM Stralsund, Seebrücke Prerow und Happy
Salsa Festival
Mecklenburg-Vorpommern freut sich in diesem Jahr
zudem auf die Eröffnung eines imposanten Bauwerkes: Im Sommer wird die Prerower
Seebrücke, die mit 720 Metern die längste an der Ostseeküste ist, samt neu
gestaltetem Seebrückenvorplatz alle Augen auf sich ziehen. Der Inselhafen am
Seebrückenkopf bietet als neuer Etappenhafen etwas mehr als 30 Liegeplätze für
Sportboote. Ein weiterer Höhepunkt im Reisejahr wird die Eröffnung des
MEERESMUSEUMS in Stralsund, die ebenfalls für den Sommer dieses Jahres geplant
ist. Nach drei Jahren Modernisierung wird das im Katharinenkloster befindliche
Museum erstmals barrierefrei zugänglich sein und unter anderem mit 31 tropische
Aquarien von der Karibik über den Pazifik bis hin zum Indischen Ozean Gäste in
den Bann ziehen. Zudem wird es für Pferdesportliebhaber einen neuen Anlaufpunkt
im Sternberger Seenland geben. Das einst von einem österreichischen Investor
geführte Schloss Wendorf wird jetzt vom Unternehmen Bernsteinreiter Hirschburg
geführt, das auf dem Areal insgesamt 210 Betten im Fünf-Sterne-Schlosshotel, in
der Vier-Sterne-Schlossresidenz sowie in 45 Chalets/Ferienhäusern anbietet. Des
Weiteren werden in Berlin neue Freizeitformate wie etwa das neue „Happy Salsa
Festival“ in Kühlungsvorn, das vom 19. bis 23. Juni 2024 im Ostseebad
ausgetragen wird, oder die Erweiterung der Route der Norddeutschen Romantik bis
zum Kap Arkona vorgestellt. Nicht zuletzt wird der Auftritt in Berlin auch
genutzt, um auf die Feierlichkeiten anlässlich des Tages der Deutschen Einheit
in Schwerin hinzuweisen.
Bildnachweis:
© TMV/Gross
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