Tourexpi
Über 24.000 Gäste und mehr als 400 Speaker
diskutierten Ideen und Impulse für das Reisen im 21. Jahrhundert. Mit
intensiver Zusammenarbeit, neuen Leitbildern und dem Einsatz Künstlicher
Intelligenz will die Branche fit für die Zukunft werden. Im Kampf gegen die
Klimakrise kommt der Tourismusbranche eine führende Rolle zu. Auf dem
dreitägigen ITB Berlin Kongress im Rahmen der weltgrößten Tourismusmesse ITB
Berlin wurde deutlich, dass die Branche über vielfältige Möglichkeiten und
Ideen verfügt, um Emissionen und Ressourcenverbrauch zu reduzieren,
Artenvielfalt zu schützen und Klimaschutzziele zu erreichen. Die Dringlichkeit
dieser Aufgaben wurde in Berlin nicht nur von Unternehmensvertretern, sondern
auch von externen Beratern immer wieder unterstrichen: Bruno Oberle, Präsident
des World Resources Forum, forderte das Fachpublikum auf, schnell und
entschlossen zu handeln: „Setzen Sie sich Ziele, möglichst ehrgeizige Ziele,
und schaffen Sie Datenbanken, damit Sie Ihre Branche steuern und vorantreiben
können. Transformieren, verändern und berichten Sie“.
Das Spektrum der auf dem Kongress diskutierten
Maßnahmen war breit gefächert: Projekte zum Schutz der Biodiversität in
Urlaubsregionen, eine stärkere Einbindung lokaler Initiativen für den
Klimaschutz, aber auch radikalere Ideen wie die Begrenzung von Flugrouten und
Flugkapazitäten sorgten für lebhafte Debatten. So appellierte Jeremy Sampson,
CEO, Travel Foundation, an die Tourismusbranche, bis 2030 eine
Netto-Null-Emission anzustreben. Er präsentierte eine Strategie, die einen
Schwerpunkt auf die Regulierung des Flugverkehrs legt sowie 40 Maßnahmen, um
einen nachhaltigen Tourismus bis 2050 zu erreichen.
Bei vielen der auf dem Kongress diskutierten Ideen
steht der Kunde im Mittelpunkt: Transparenz und Vergleichbarkeit werden von der
Branche als Schlüsselfaktoren erachtet, um dem Verbraucher klimafreundliche
Entscheidungen zu erleichtern. Mit zunehmender Sichtbarkeit der CO2-Emissionen
werde die Entscheidung des Kunden zugunsten von Nachhaltigkeit beeinflusst und
die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten gesteigert, so die Überzeugung vieler
Speaker. Die Bereitschaft, einen solchen Wandel in Angriff zu nehmen, war auf
dem Kongress an vielen Stellen spürbar: „Wir wollen die Klimabilanzen von
Reiseprodukten am Point of Sale sichtbar machen, weil wir überzeugt sind, dass
dies nachhaltige Buchungsentscheidungen deutlich erleichtert und letztlich zu
einem klimafreundlicheren Angebot führt“, betonte Swantje Lehners, CEO,
Futouris.
Die Diskussionen auf dem Kongress zeigten aber
auch, dass eine verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der Branche notwendig ist,
um Veränderungen umzusetzen. „Wir müssen alle zusammenarbeiten, um
Nachhaltigkeitsinformationen anzuzeigen, die konsistent und kontextbezogen
sind“, betonte Jessica Matthias, Director of Sustainability, Sabre. Modernes
Datenmanagement und künstliche Intelligenz sollen ebenfalls dazu beitragen, die
gewünschten Ziele zu erreichen. Für die Branche ist es unerlässlich geworden,
wertvolle Daten effizient zur Ressourcenoptimierung zu nutzen und Greenwashing
zu verhindern.
Künstliche Intelligenz und ihre
Einsatzmöglichkeiten waren auch außerhalb der Nachhaltigkeitsdebatten ein
zentrales Thema, das viele Foren und Veranstaltungen des Kongresses dominierte.
Die Erwartungen an die neue Technologie sind weitreichend: Impulse durch den
Einsatz von KI erhofft sich die Branche etwa hinsichtlich einer Optimierung der
Betriebsabläufe, bei der Kommunikation mit den Kundinnen oder beim
Ressourcenmanagement. Glenn Fogel, CEO der Buchungsplattform Booking, zeigte
sich überzeugt, dass KI auch die Kunden bei der Urlaubsplanung entscheidend
unterstützen kann. Die Ambitionen der Branche hinsichtlich KI reichen jedoch
noch deutlich weiter. Die Möglichkeit, dass KI komplette Servicepakete für
Kunden schnürt, scheint nicht mehr weit entfernt: „Wir alle träumen davon, ein
Amazon-ähnliches Reiseerlebnis zu schaffen. Das wird bald möglich sein“,
betonte Gary Wiseman, EVP & Chief Product Officer, Sabre.
Bevor dies jedoch geschieht, müssen viele
touristische Akteure jedoch zunächst Erfahrungen mit KI sammeln und eine
Lernkurve durchschreiten. „Die Reisebranche muss sich mit dem Einsatz von KI
vertraut machen“, forderte die Travel-Tech-Beraterin Leila Summa, warnte aber
auch vor falschen und überzogenen Erwartungen. Die neue Technologie werde die
menschliche Arbeitskraft nicht ersetzen, aber diejenigen, die sie effektiv
nutzen, würden einen Vorteil gegenüber anderen haben, erklärte sie.
Der aktuelle Fachkräftemangel zeigt jedoch, dass
nicht jede Herausforderung im Tourismus allein durch Technologie bewältigt
werden kann. Um die Branche für junge Talente und Fachkräfte attraktiver zu
machen, so der Tenor zahlreicher Beiträge, seien vielerorts neue Leitbilder und
mehr Diversität notwendig. Die Dringlichkeit dieser Aufgaben steht außer Frage,
denn der Fachkräftemangel wird die Branche auch in den kommenden Jahren weiter
beschäftigen.
Die Neujustierung von Ausbildungsinhalten und
Anforderungsprofilen erscheint notwendig, um die Situation zu verbessern und
den Trend umzukehren. „Der Tourismus funktioniert für viele Menschen als
Einstieg in den Arbeitsmarkt. Die wichtigste Frage ist: Wie können wir die
Branche interessanter machen, damit die Menschen im Tourismus bleiben?",
betonte Corné Dijkmans, Direktor der Hochschule Breda University of Applied
Sciences. Die jüngste Studie seines Instituts zum Thema hat gezeigt, dass
digitale Fähigkeiten und Nachhaltigkeitskompetenzen für die Arbeit im Tourismus
immer wichtiger werden. Auch sollten Arbeitgeber den persönlichen und
kulturellen Fähigkeiten ihrer Bewerber künftig mehr Beachtung schenken: „Die
größten Qualifikationslücken im Tourismus bestehen im sozialen und kulturellen
Bereich. Fähigkeiten wie Einfühlungsvermögen und Lernfähigkeit gewinnen an
Bedeutung“, glaubt Dijkmans. Für den Zukunftsforscher Rohit Talwar sind
Vielfalt und Zusammenarbeit der Schlüssel zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels:
„Es wird entscheidend sein, unser eigenes Personal entsprechend zu schulen. Wir
müssen kundenorientierte Mitarbeiter ausbilden, die in der Lage sind, mit
Problemen in Echtzeit umzugehen.“
Bildnachweis:
© Messe Berlin GmbH
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